Messung von Flüssigkeitsfilmen im Mikrometer-Bereich - LPSM (LASER Pattern Shift Method)
Kurzfassung
Mit Hilfe der neuen LASER Pattern Shift Method (LPSM) lassen sich Filme durch ein transparentes Fenster analysieren. Der Aufbau des Systems ist vergleichsweise preisgünstig und macht in Kombination mit einer Messrate größer 500.000 Hz eine vereinfachte in-line Prozess- bzw. kontinuierliche Qualitätsüberwachung im Betrieb möglich. Das System bietet viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen CCI-Messung und erlaubt auch die Bestimmung sehr geringer Schichtdicken (< 2 µm).
Hintergrund
Die Messung von dünnen, transparenten Schichten, wie zum Beispiel Schmierfilmen, ist oft eine herausfordernde und gleichzeitig oft sicherheitsrelevante Messaufgabe. Hierbei kann es unter Umständen nicht möglich sein, die Messung von der Oberseite durchzuführen. Speziell wenn Schmierfilme auf der Bauteilinnenseite aufgebracht oder im Inneren von Lagern überwacht werden sollen, ist es praktikabler, von außen, zum Beispiel durch ein Sichtfenster, zu messen.
Problemstellung
Je nach Anwendungsgebiet kommen unterschiedliche Methoden für die Messung von Filmdicken zum Einsatz. Weit verbreitet ist die konfokale chromatische Interferometrie (CCI), mit der Filmdicken im Mikrometerbereich gemessen werden können. Mit der CCI wird, wie in Abbildung a) dargestellt, von der Oberseite gemessen. Dabei kann jedoch der Sensorkopf den Prozess stören, z. B. wenn Flüssigkeiten aufgesprüht werden sollen. Zusätzlich ist es nur unter äußerst günstigen Messbedingungen möglich, Filmdicken auch unter 100 µm zu messen. Die Messung von Schmierfilmen ist daher mit CCI oft kaum möglich oder wenig wirtschaftlich.
Lösung
Mit der neuartigen „LASER Pattern Shift Method“ (LPSM) kann die Schichtdickenmessung durch einen optischen Zugang zur Messstrecke, z. B. einem Glasfenster, von der Rückseite erfolgen. Das Messprinzip wird in der beigefügten Abbildung b) dargestellt. Über ein Prisma wird der Lichtstrahl auf die zu messende Flüssigkeitsschicht eingekoppelt. Auf der Filmoberseite kommt es zur internen Totalreflexion. Eine Änderung der Schichtdicke kann durch eine Verschiebung des reflektierten Lichtstrahls auf dem Detektor sehr genau gemessen werden. Mit dieser innovativen Methode können Schichten mit sehr variablen Dicken gemessen werden, wobei Schichtdicken von 2 µm zuverlässig messbar sind. Dünnere Schichten sind bei entsprechender Auslegung des Messsystems ebenfalls erfassbar.
Vorteile
- Schichtdicken von 2 µm bis mehrere Millimeter
- Dünnere Schichten sind bei entsprechender Auslegung ebenfalls messbar
- Messraten von 500.000 Hz oder höher
- Preisgünstige Komponenten
- Messzugang von der Rückseite durch transparentes Fenster
Anwendungsbereiche
Konkrete Einsatzmöglichkeiten der hier vorgestellten Methode wären bspw. die Messung dünner Filme wie Schmierfilme, von Lackschichten nach dem Auftragen bzw. Aufsprühen, die Überprüfung von Folien- oder Glasdicken, oder eine Qualitätskontrolle bei der Vorbehandlung von Oberflächen. Auch das Verhindern eines „Dry-outs“ in Wärmetauschern oder präzisere Scheibenwischersensoren wären eine mögliche Anwendung.